Samstag, 6. März 2010
Overlander, Schwefel und mehr...
Gestern haben wir um 7.20 h (a.m.) Wellington verlassen und sind einmal von Sued nach Nord ueber die Insel gefahren - gute 12 Stunden lang! Nein, nicht selber im Auto, sondern im wunderbaren Overlander, dem dritten transkontinentalen Zug und dem einzigen, der auf der Nordinsel faehrt. Startpunkte sind Wellington und Auckland - Ziele dann jeweils die andere Stadt. Die Fahrt war wirklich richtig toll und wirklich viel entspannender als Bahnfahren bei uns ist. Es geht schon damit los, dass ein Mitarbeiter von TranzSenic (der Bahnfirma) auf eine zu kommt (wenn man sich eincheckt) und die Koffer einsammelt. Unterwegs werden einem die Highlights an Bruecken (Viadukten), Naturwundern und historisch Bedeutsames erzaehlt. Da kann sie die DB eine Scheibe von Abschneiden - allerdings muss man fair sein und sagen, dass in D auch ein paar Zuege mehr fahren;-). Die neuseelaendischen Zuege sind allerdings auch wirkliche Aussichtszuege und nicht sehr schnell. Bei uns wuerde man die Fahrt von ca. 690 km vermutlich in 6-7 Stunden schaffen (je nachdem, welche Strecke...)
Jedenfalls sind wir nach gut der Haelfte der Zeit und zur Lunchtime im Tongariro National Park angekommen und konnten einen tollen Blick auf die hoechsten Berge der Nordinsel werfen: Mount Ruapehu, Mt. Ngauruhoe und Mt. Tongariro - alle drei noch aktive Vulkane und DAS Skigebiet der Nordinsel.
Ab Hamilton (ca. 2,5h vor Auckland) hatten wir dann allerdings langsam die Nase voll. Da hatten wir fast 10 Stunden sitzen hinter uns und drei Stopps, bei denen man sich die Fuesse vertreten konnte war doch wenig. Hinzu kam, dass die Landschaft vor Auckland dann auch nicht mehr so schoen und eher industriell gepraegt ist. Aber wir wollen uns nicht beschweren - es gab wieder sehr viel tolle Ausblicke, Hobbithuegel ohne Ende und wir sind davon ueberzeugt, dass das Grass in Irland auch nicht intensiver gruen sein kann als hier:-) (allerdings muessten wir den Gegenbeweis noch liefern und uns Irland angucken...).

Auckland ist uebringens - im Vergleich zu allen bisherigen Staedten - die bislang haesslichste, aber bislang waren wir ja auch nur einen Abend und Morgen dort (und werden uns am Ende unserer Reise noch mal ein genaueres Bild vor Ort machen).
Heute Morgen wurden wir dann von Alex abgeholt, der uns zu unserem neuen Mietwagen gebracht hat. Diese Mal fahren wir (wie vermutlich 60% der Kiwis) einen silbernen Toyota (beim ersten Mal war's ein lila-blauer Ford, falls es wen interessiert;-). Jedenfalls erwaehne ich Alex deshalb, weil er (ca. 20 Jahre alt) wie ueblich unsere Adressdaten aufgenommen hat und uns dabei dann wirklich gefragt hat, ob unsere Strasse nach dem Friedrich Ebert benannt ist, der in der Weimarer Republik Praesident war!?! Ist das nicht der Hammer - ich schaetze jetzt mal frech, dass mindestens 50% der DEUTSCHEN Zwanzigjaehrigen das NICHT wissen...

Jedenfalls ging unserer heutige ca. 3,5 h Fahrt nach Rotorua, DEM beruehmten Ort auf der Nordinsel, den wohl fast Jeder Touri besucht (laut Reisefuehrer ungefaehr 1,6 Mio. Menschen pro Jahr). Rotorua ist beruehmt fuer seine Baeder (Freunde, der Schwefelgeruch ist nicht nur schoen - unser Hotel liegt direkt neben den Baedern und der Schwefel weht immer mal wieder herbei ;-), seinen geballten Maori-Tourismus (selbst in unserem Hotel kann man an einem Abend teilnehmen mit Haka und allem was dazugehoert, ausser dem Hangi [Essen im Tontopf gegart und durch Holzraeucherung besonders lecker *hust*]). Mal gucken, ob wir dafuer den Eintritt zahlen (billig ist das naemlich nicht und die Kiwis sind Weltmeister im vermarkten Ihrer Resourcen, egal welcher Art!).
Ach ja, Rotorua liegt auch gar nicht weit von Matamata weg (wir sind heute schon am Wegweiser vorbeigekommen). Wer sich jetzt fragt, was ist Matamata, hat die Specials vom Herrn der Ringe nicht aufmerksam geguckt ;-), sonst wuesste er, dass dort das Doerfchen Hobbington/Hobbingen aufgebaut war. Die Huegel und die Eingangstueren existieren heute noch und werden vom Bauern, dem das Land gehoert, seit Jahren vermarktet. Niemand kommt ohne Eintritt auch nur in die Naehe der gruenen Wiesen:-). Naja, nachdem wir inzwischen an mindestens 100 Stellen mit aehnlichen Huegeln vorbeigefahren sind, bezweifel ich, dass wir dort hinfahren... we will see, wie man hier so sagt:-).

In diesem Sinne wuenschen wir Euch ein schoenes Wochenende!
Lieben Gruss
Nia und Christoph

@Hella/Flo und Anne
Wollte noch sagen, dass wir uns sehr freuen, dass unsere Monster so viel liebe Gesellschaft haben!

@Tine
Heute sind wir an ungefaehr 20-30 Pferdefarmen vorbeigekommen. Oestlich von Hamilton ist Polo der Sport, auch Pferderennen sind gang und gaebe und es gibt auch eine Menge Gestuete. Einem Pferd (Iskaard) wurde am Motorway per Plakat gratuliert. Keine Ahnung wofuer, aber das fand ich so schoen, dass ich es dir erzaehlen wollte:-)

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